Pensionskasse der Stadt Aarau

Unnötig und zu teuer: die SP lehnt eine erneute Evaluation von möglichen alternativen Pensionskassenlösungen ab
Die SP schätzt den Zeitpunkt für eine Evaluation als verfrüht ein. In Anbetracht der finanziellen Situation der Stadt macht es aus Sicht der SP keinen Sinn, solche hohe Kosten zu verursachen, um eine Evaluation durchzuführen, die die Stadt weg von einer guten und gesunden Pensionskasse führen soll.
Der Einwohnerrat entscheidet nächsten Montag darüber, ob eine erneute Evaluation von alternativen Pensionskassenlösungen durchgeführt werden soll mit dem Ziel, die Pensionskasse der Stadt Aarau an eine Sammelstiftung anzuschliessen. Stimmt der Einwohnerrat zu, wird die Einwohnergemeinde mit 120’000 Fr. belastet, die internen Kosten nicht miteingerechnet. Die letzte Evaluation fand im 2013 statt. Den ganzen Prozess noch einmal durchzuführen, ist aus Sicht der SP unnötig und grenzt an Zwängerei. Dass die IBAarau AG sich diesmal finanziell nicht an einer Evaluation beteiligen will, bestätigt diese Einschätzung.
Die Pensionskasse der Stadt Aarau ist gesund
Die vom Stiftungsrat der Pensionskasse vorgelegten Zahlen zeigen klar: die Pensionskasse der Stadt Aarau steht im Vergleich zu anderen Kassen gut da und hat sich in den letzten Jahren sogar verbessert. Der Deckungsgrad beträgt 111%, Neuanschlüsse verbessern das Verhältnis Aktive zu Rentner_innen, der technische Zinssatz und der damit zusammenhängende Umwandlungssatz sind realistisch berechnet, die Rendite ist im vergleichbar hoch. Zusätzlich wurden Rückstellungen getätigt, damit die Pensionskasse allfällige Rentenverluste aufgrund von Anpassungen des technischen Zinssatzes und des Umwandlungssatzes ihrer Versicherten aus eigenen Mitteln zumindest teilweise ausfinanzieren kann. Der Stiftungsrat hat seine Aufgaben gemacht und bietet den Versicherten eine stabile Pensionskassenlösung an. Weshalb diese zugunsten einer Sammelstiftung aufgegeben werden soll, ist für die SP nicht einleuchtend. Privatrechtlich organisierte Pensionskassen weisen viele Unbekannte auf, welche schwer zu überprüfen sind: der Anteil der Beiträge, welches wirklich ins Sparkapital der Versicherten fliesst? Und wie hoch der Anteil für Brokerhonorare? Sind der technischer Zinssatz und der Umwandlungssatz realistisch berechnet?
Das letzte Wort haben die Versicherten
Stimmt der Einwohnerrat einer erneuten Evaluation zu und wird der Anschluss an eine Sammelstiftung erwogen, bestimmen immer noch die Versicherten, ob dieser Wechsel vollzogen wird und nicht der Einwohnerrat. Die Versicherten werden genau hinschauen und eine Verschlechterung ihrer Altersvorsorge ablehnen. In diesem Fall steht die Stadt vor einem Scherbenhaufen: nicht nur die hohen Kosten für die Evaluation wären unnötig gewesen, auch das Vertrauensverhältnis zu den eigenen Angestellten wäre gestört. Denn wer vertraut einer Arbeitgeberin, die aus Spargründen eine schlechtere Vorsorgelösung für ihre Angestellten abschliessen will? Eine solche Entwicklung würde der Stadt enorm schaden und ihre Attraktivität als Arbeitgeberin schmälern.
Der Zeitpunkt für eine erneute Evaluation ist verfrüht, die Kosten zu hoch
Eine Evaluation in an sich nichts Schlechtes und es macht sicher Sinn, alle 10 Jahre eine solche durchzuführen oder auch bei einer krassen Verschlechterung der Pensionskasse. Doch der jetzige Zeitpunkt für eine Evaluation ist verfrüht und dazu ist sie unnötig. In Anbetracht der finanziellen Situation der Stadt macht es aus Sicht der SP keinen Sinn, solche hohe Kosten zu verursachen, um eine Evaluation durchzuführen, die die Stadt weg von einer guten und gesunden Pensionskasse führen soll. Die SP-Fraktion ist zuversichtlich, dass der Einwohnerrat gleicher Meinung ist und den stadträtlichen Antrag ablehnt.

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