Der Arbeitsbereich Frühe Kindheit ist wie Aarau Info für Familien mit kleinen Kindern
Schon bald stimmt Aarau ab, auch über den Arbeitsbereich Frühe Kindheit. Die SP Stadt Aarau setzt sich für ein Ja ein. SP-Einwohnerrätin Vreni Jean-Richard bringt auf den Punkt wieso es ein Ja braucht:
Eltern zu sein kann man vorgängig nirgends lernen, obwohl es eine wichtige Aufgabe im Leben ist. Die Veränderungen, die mit einem Kind kommen, sind riesig und unerwartet, obwohl sie eigentlich bei allen Eltern eintreten. Auf alle Fälle ist es für alle Neuland, die Studierten und Handwerker*innen, Väter und Mütter, Neuzuzüger*innen und Alteingesessene. Dieses Neuland verbindet die Eltern über alle anderen Unterschiede hinweg. Das ist auch nötig, denn plötzlich wird das soziale und geografische Umfeld stark eingeschränkt. Neue Anforderungen entstehen, neue Stressituationen ohne Erholungsphase, man muss 24 Stunden verfügbar sein 7 Tage die Woche und mit wenig Schlaf und viel Lärm auskommen.
Genau auf die Unterstützung von Eltern und Kindern in der anspruchsvollen Kleinkindzeit ist der Arbeitsbereich „Frühe Kindheit“ ausgerichtet. Endlich hat man als Eltern eine niederschwellige Ansprechstelle in den Eltern-Kind-Zentren und zwar eine, die man zu Fuss mit dem Kinderwagen erreicht!
Die Angebote sind vielfältig und daran angepasst, was junge Eltern wirklich brauchen. Der Arbeitsbereich sichert Hilfestellungen bereits vor der Geburt, vernetzt Hebammen, Elternberatung, Kinder- und Frauenärzte, die Stadtverwaltung, z.B. öffentliche Bauten, die Sozialhilfe, die Kinderkrippen und andere relevanten Akteure und stellt sicher, dass diese alle zusammenarbeiten, was sehr komplex ist. Er stellt auch sicher, dass die Angebote immer den aktuellen Bedürfnissen entsprechen, Trends erkannt werden und neue Erkenntnisse aus der Forschung einbezogen werden. Vor diesem Projekt gab es diese Vernetzung und Kooperation kaum, was dazu führte, dass kleine Kinder durch die Maschen fielen.
Liebe Eltern: Erinnert ihr euch daran, dass es Phasen gab, als ihr euch mit dem Baby nicht aus dem Haus getrautet, weil ihr niemanden mit dem Geschrei belästigen wolltet? Und die Isolation, die mit solchen Problemen einher ging? Im Familienzentrum gibt es nun wöchentliche Mittagstische an denen sich niemand von einem schreienden Baby gestört fühlt. Ich kann sogar noch die Hebamme fragen, ob sie eine Idee hat und sehe, dass andere Eltern auch laute Babys haben. Der Austausch mit ihnen macht mir Mut und ich kann mir gleich Infos zu weiteren Angeboten und Unterstützung einholen. Auch besteht die Möglichkeit, dass Familienlots*innen mich und meine Kinder in den eigenen vier Wänden besuchen kommen. Das wäre nicht möglich ohne die Koordination des Arbeitsbereichs.
Für die Integration beeinträchtigter Kinder müssen übrigens Frauen- und Kinderärzte, Heilpädagogen, die sozialen Dienste der Stadt, der Kanton und die Kinderkrippen zusammenarbeiten. Wäre es möglich, dass die Krippen gemeinsame Springer*innen einsetzen für die Betreuung solcher Kinder? Genau solche Lösungen erarbeitet die Koordinationsstelle.
Und solche Lösungen wünscht sich die Bevölkerung, das zeigt das Stadtmonitoring ganz klar. Die Pilotphase zeigte übrigens auch, dass mit dem Projekt von der Akademikerin bis zum Vollzeitpapi und vom Fabrikarbeiter und bis zum Managermami die ganze Diversität der Eltern abgeholt wird. Das gelingt sonst mit kaum einem Projekt.
Und kommen wir zum Geld. 800‘000 Franken im Jahr klingt nach viel Geld, aber alle nationalen und internationalen Studien zeigen: Jeden Franken, der in die Kleinkindphase investiert wird, spart man später bei den Jugendlichen um ein Vielfaches ein. Wenn in dieser frühen Phase bereits Weichen gestellt und Massnahmen getroffen werden, um Familien und Kinder zu begleiten, wirkt sich das auf das ganze spätere Leben der Kinder positiv aus.
Der Arbeitsbereich Frühe Kindheit kostet nicht. Er spart Geld. Viel Geld. Und verhindert Leiden, Krankheit und Einsamkeit.
Aarau ist längst nicht die einzige Stadt im Aargau, die hier investiert, aber sie ist die einzige, die relevant ist für die über 1000 Kleinkinder und ihre Eltern, die hier leben. Wir können eine Weiche stellen, die vielleicht ihr ganzes Leben verändern wird. Tun wir es. Sagen wir am 27. November Ja!